Kokosmilch hat mit der Kuhmilch im Prinzip nur den Namen gemein. Aufgrund dieser Tatsache vermuten viele allerdings, dass die Kokosmilch Laktose enthält. Dem ist aber nicht so, Kokosmilch ist laktosefrei, denn Kokosmilch wird alleine dadurch hergestellt, dass das Fruchtfleisch mit Wasser püriert wird und anschließend durch ein Tuch gepresst wird. Es handelt sich bei Kokosmilch aber nicht um Kokoswasser. Das ist wiederum etwas anderes.
Kokosmilch ist heutzutage beliebte Zutat in zahlreichen asiatischen Rezepten und Gerichten. Da in Asien die Laktoseintoleranz weit häufiger verbreitet ist als bei uns, wird dort für eine cremige Konsistenz eben Kokosmilch verwendet, als laktosefreie Alternative zu Milch oder Sahne. Von der Konsistenz entspricht Kokosmilch dann auch eher eine Mischung aus Milch und Sahne, ist also deutlich dickflüssiger als normale Kuhmilch.
Warum sollte ich bei Laktoseintoleranz auf Laktose verzichten?
Bei Laktoseintoleranz produziert der Körper entweder zu wenig vom Enzym Lactase oder er produziert dieses Enzym gar nicht mehr. Normalerweise spaltet dieses Enzym die Laktose, welche durch Nahrungsmittel zugeführt wird. Wenn die Laktose nicht gespalten wird, dann passiert diese den Verdauungstrakt unverdaut und kommt auch unverdaut im Darm an. In diesem Fall „verwerten“ Darmbakterien die Laktose, wobei dabei auch Gase entstehen. Es kommt zu Blähungen und anderen Symptomen.
Doch warum können einige Menschen keine Laktose mehr verdauen? Eigentlich ist die Laktoseintoleranz der Normalfall in der Menschheitsgeschichte. Noch heute können etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung als Erwachsene Laktose nicht ausreichend verdauen und haben eine Laktoseintoleranz. Doch in Deutschland liegt die Rate der Laktoseintoleranz nur bei etwa 15 Prozent. Laktose ist der Zucker in der Milch. Er kommt quasi in jeder Muttermilch von Säugetieren vor. Also auch in der Muttermilch des Menschen. Deswegen können fast alle Babys auch Laktose verdauen. Da Menschen nach einigen Jahren keine Muttermilch mehr trinken, war es lange Zeit in der Menschheitsgeschichte so, dass die Aktivität des Lactase-Enzyms mit zunehmendem Alter abgenommen hat. Doch vor etwa 10.000 Jahren wurde in Westeuropa die Viehhaltung begonnen. Damit haben erwachsene Menschen begonnen, Muttermilch zu trinken. Und zwar die Muttermilch von Kühen. Die Laktasepersistenz ist als Genmutation entstanden und hat sich in Westeuropa mehrheitlich durchgesetzt. Etwa 85 Prozent der Menschen in Deutschland können dank dieser Genmutation Laktose problemlos verdauen.
Enthält Kokosmilch Laktose?
Da Laktose der Zucker ist, welcher in der Muttermilch von Tieren vorkommt, ist die Kokosmilch natürlich laktosefrei. Denn Laktose ist nur in tierischer oder menschlicher Milch enthalten. Kokosmilch enthält nur püriertes Fruchtfleisch der Kokosnuss und Wasser.
Ist Kokosmilch eine laktosefreie Alternative zu Kuhmilch?
Auch wenn Kokosmilch im Gegensatz zu Kuhmilch laktosefrei ist, kann man deswegen nicht überall einfach Kuhmilch durch Kokosmilch ersetzen. Das fangt schon beim Preis an, denn Kokosmilch kostet ein vielfaches mehr als Kuhmilch. Aber auch geschmacklich unterscheidet sich Kokosmilch von Kuhmilch natürlich sehr. Während in eher süßen oder fruchtigen Speisen die Kokosmilch ein Ersatz sein kann, welcher anders auch aber auch sehr lecker schmeckt, solltet ihr bei herzhaften Speisen auf andere Alternativen zurückgreifen. Das kann dann auch einfach eine laktosefreie Kuhmilch sein.
Zudem ist Kokosmilch deutlich gehaltvoller im Vergleich zu Kuhmilch. Der Fettgehalt liegt etwa bei 18 bis 22 Gramm je 100 Milliliter. Das ist natürlich bedeutend höher als bei Kuhmilch, welche meist zwischen 0,3 und 3,8 Prozent Fett enthält.